Fam. Heider
Burghaun ღ

Lappi & Co

                         

Es gibt nur wenige Kulturen, in denen das Leben von Mensch und Hund so zusammengewachsen ist, wie in den rauen Bedingungen Lapplands. In Lappland haben es die Hunde den Menschen möglich gemacht, den Lebensunterhalt durch die Rentierzucht zu bestreiten und die Hunde haben sich so als vollwertige Arbeitskräfte ihre Mahlzeit verdient. So wurde stets die Mahlzeit mit dem Hund geteilt und wert darauf gelegt, dass der Hund aus alter Tradition heraus den ersten Bissen bekam. Wann genau sich die Samen (so die korrekte Bezeichnung) der guten Eigenschaften der Lapphunde bedient haben, kann man heute nicht so genau sagen, die Hunde haben sich im Laufe der Zeit angepasst und die Menschen schätzten die unabhängige Art, das Furchtlose und die Bereitschaft, die Rentierherde im Notfall zu verteidigen und deren besondere Hütequalitäten zu schätzen.



Archäologen fanden Hinweise auf die Wurzeln des Finnischen Lapphunds, die bis 7000 Jahre vor Christus zurückreichen. Arktische Rassen entwickelten sich allmählich von Jagd- und Wachhunden zu Hütern von Rentieren. Diese Hütehunde haben sich mit nur geringem Einfluß ihrer Besitzer zu spitzartigen Hunden mittlerer Größe mit einem treuen Temperament und natürlichen Hütehundfähigkeiten entwickelt. Sie wurden gehalten um Rentiere zu hüten, und in südlichen Teilen Lapplands wurden Hunde mit ähnlichem Aussehen dazu gehalten, Rentiere von Farmland zu vertreiben. Obwohl die Geschichte der Lapphunde lang ist, ist die überlegte Zucht auf bestimmte Eigenschaften sehr kurz.

Der 2. Weltkrieg zerstörte weite Teile Lapplands und die Population des Lapphunds schwand drastisch. Nach dem Krieg begannen finnische und schwedische Züchter mit dem Wiederaufbau der Hundepopulation. Aber finnische und schwedische Züchter konnten nicht zusammenarbeiten, da sie an der Festigung verschiedener Eigenschaften interessiert waren. Mit dem Ergebnis, daß zwei verschiedene Rassen entstanden. Der schwedische Lapphund ist üblicherweise schwarz, etwas kleiner und hat ein anderes Temperament als der Finnische Lapphund.



Der erste Rassestandard für den Finnischen Lapphund wurde 1945 geschrieben, er wurde jedoch zu dieser Zeit "Lappländischer Hütehund" genannt. Ein paar Jahrzehnte später wurde die Rasse wieder in 2 Linien aufgeteilt. Der Rassestandard für den kurzhaarigen Typ wurde 1966 festgeschrieben. Dieser Typ wurde Lapinporokoira (Lappländischer Hüter) genannt. Der Rassestandard für den langhaarigen Typ wurde ein Jahr später (1967) festgeschrieben. Dieser Rassestandard wurde mehrmals umgeschrieben und erst seit 1993 gilt als offizieller Name der Rasse in Finnland "Suomenlapinkoira", Lapinkoira in Deutschland. Aufgrund dieser Aufteilung werden in alten Quellen oft verschiedene Namen für die Finnischen Rassen genannt.


In seiner Heimat wird der Lapinkoira kaum noch als Hütehund für Rentiere eingesetzt. Auch in der Rentierhaltung hat die Technik Einzug gehalten, so daß der Lapinkoira weitgehend vom Motorschlitten verdrängt wurde.
Jedoch in jüngster Zeit kommt man doch vermehrt wieder auf die Hunde zurück, besonders auch zum Schutz gegen Wölfe. 3-4 Hütehunde in der Herde können da auch etwas bewirken.


Sein attraktives Äußeres verhalf ihm jedoch wieder zu wachsender Beliebtheit
als Haus- und Familienhund.